Suprity
- 3 Jahre | Mädchen | Bangladesch
Familie in Kolumbien
Beginnen wir mit dem besten Grund, den es gibt: Es kommt vor, dass sich die wirtschaftliche Situation der Familien der Patenkinder verbessert. Ein besseres Einkommen kann den Alltag radikal verändern und die von Compassion geleistete Unterstützung überflüssig machen. Dieses Ende der Patenschaft ist natürlich das, was alle Paten und Patinnen bevorzugen.
Strassenszene in Uganda
Es kommt jedoch häufiger vor, dass Kinder umziehen. Wenn man in einem Viertel lebt, welches von extremer Armut geprägt ist, kann die geringste Hoffnung auf eine bessere Situation dazu führen, dass die Familie umzieht. Zum Beispiel eine andere Arbeitsstelle, die Rückkehr in die Gegend, in der die Eltern aufgewachsen sind, oder die Unterbringung des Kindes bei einem Verwandten aufgrund von Gesundheits- oder Eheproblemen der Eltern sind alles Gründe dafür, dass ein Kind wegzieht und dann zu weit vom Kinderzentrum entfernt ist, um dieses regelmässig besuchen zu können.
Compassion überprüft in jedem Fall, ob sich ein anderes Kinderzentrum in der Nähe des neuen Wohnortes des Kindes befindet. In diesem Fall kann das Kind dort im Patenschaftsprogramm bleiben.
"Ich habe dieses Kind lieb gewonnen, und nun ist es schon vorbei und ich kann nichts mehr von ihm hören"
Aussage von Patinnen und Paten
Es kommt auch vor, dass die Eltern ihr Kind aus dem Patenschaftsprogramm herausnehmen. Dies geschieht zum Beispiel, wenn sie mit dem Lehrplan oder dem Zeitplan nicht mehr einverstanden sind. Es kommt aber auch vor, dass Eltern ihr Kind aus der Schule nehmen, um es arbeiten zu lassen, damit es zum Familieneinkommen beiträgt. Die Mitarbeitenden der Kinderzentren setzen alles daran, die Eltern davon zu überzeugen, dass der Schulbesuch für die Kinder die bessere Wahl ist. Manchmal bleiben diese Anstrengungen jedoch ohne Erfolg.
Proteste in Haiti
Bewaffnete Konflikte und die damit verbundenen Flüchtlingsströme sind ebenfalls Gründe für das abrupte Ende von Patenschaften. Kürzlich erlebten wir dies durch den Tigray-Konflikt in Äthiopien und aufgrund der terroristischen Gewalt in einigen Landesteilen von Burkina Faso.
Ein ungeplanter Abbruch der Patenschaft ist oft eine ziemliche „kalte Dusche„. „Ich habe dieses Kind lieb gewonnen, und nun ist es schon vorbei und ich kann nichts mehr von ihm hören“, erzählen uns enttäuschte Patinnen und Paten.
Dies beeinträchtigt manchmal auch das Vertrauen, das man in eine Organisation wie Compassion gesetzt hat. Das ist verständlich.
Wir sollten jedoch nicht vergessen, dass das, was du im Laufe der Jahre in das Leben des Kindes gesät hast, weiterhin Früchte tragen kann. Wir dürfen auch nicht vergessen, dass der Kampf gegen die extreme Armut weitergeht.