Compassion in Kolumbien
Die Arbeit von Compassion in Kolumbien begann 1974. Heute besuchen dort mehr
als 93’000 Kinder über 317 Compassion-Kinderzentren. Sie werden von einheimischen
christlichen Gemeinden und Kirchen geführt, um kolumbianischen Kindern zu helfen,
ihre Armut zu überwinden.
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Geschichte
<p>In der vorkolumbianischen Zeit war das Land, das heute Kolumbien ist, von einheimischen Völkern bewohnt, die primitive Jäger oder nomadische Bauern waren. Die grösste Gruppe waren die Chibchas, die in der Nähe des heutigen Bogotá lebten. Um 1500 segelten die Spanier an der Nordküste Kolumbiens entlang. Jedoch wurde die erste permanente Siedlung erst 1525 gegründet. <br /><br />1549 wurde das Gebiet eine spanische Kolonie mit Santa Fe de Bogotá als Hauptstadt. Bogotá wurde 1717 die Hauptstadt des Vizekönigreichs Neugranada. Die Stadt wurde neben Lima und Mexiko-Stadt eins der Verwaltungszentren des spanischen Besitzes in der Neuen Welt. Anfang des 19. Jahrhunderts verstärkte sich der Wunsch der südamerikanischen Kolonien nach Unabhängigkeit von Spanien. Er entlud sich in den Unabhängigkeitskriegen gegen Spanien. 1819 verloren die Spanier endgültig gegen die südamerikanischen Truppen unter Simon Bolívar. <br /><br />Die neue Republik Grosskolumbien umfasste das Gebiet des früheren Vizekönigreichs, so auch die heutigen Staaten Ecuador, Venezuela und Panama. Simon Bolívar wurde zum ersten Präsidenten gewählt und Francisco de Paula Santander zum Vizepräsidenten. Aus Konflikten zwischen ihren unterschiedlichen politischen Visionen - liberal und konservativ - entstanden zwei politische Parteien, die seitdem die kolumbianische Politik bestimmen. Grosskolumbien selbst zerfiel nach Bolívars Tod 1830.<br /><br />Die Geschichte Kolumbiens ist gekennzeichnet von gewaltsamen Konflikten. Zwei Bürgerkriege resultierten aus der Rivalität zwischen der konservativen und der liberalen Partei: der „Krieg der Tausend Tage“ (1899-1902), in dem wohl 100.000 Menschen umkamen, und „La Violencia“ (1946-1957), der weitere 300.000 Kolumbianer das Leben kostete.<br />Kolumbien bleibt eines der gewalttätigsten Länder der Welt: Linke Guerillas, rechte Paramilitärs und Drogenkartelle schüren seit mehr als vierzig Jahren einen Bürgerkrieg, dem ungezählte Menschen zum Opfer gefallen sind und der dem Land viele Möglichkeiten verbaut. Mehr als drei Millionen Kolumbianer sind Flüchtlinge im eigenen Land. Hinzu kommt eine krasse Ungleichheit, was die Verteilung von Macht, Reichtum und Landbesitz angeht. <br /><br />Die Regierung des seit 2002 regierenden Staatspräsidenten Álvaro Uribe versuchte durch ihre „Politik der demokratischen Sicherheit“ den Konfikt zu beenden: 2005 verabschiedete man ein Gesetz, das den Anhängern paramilitärischer Gruppen milde Strafen und gesellschaftliche Rückintegration versprach, wenn sie der Gewalt abschworen. Über 30.000 Mitglieder der rechtsextremen AUC haben sich daraufhin entwaffnen lassen. Auch gegen die linke FARC gelangen Erfolge, jene Guerillabewegung, die seit Anfang des Bürgerkriegs gegen die wechselnden Regierungen kämpft und grosse Teile des Landes kontrolliert: Aufsehen erregte 2008 die Befreiung der früheren Präsidentschaftskandidatin Ingrid Betancourt. Sie hatte das Schicksal von Hunderten geteilt, die oft über Jahre von der FARC als Geiseln gefangengehalten werden, um politische Forderungen zu erpressen. <br /><br />2010 wurde der Konservative Juan Manuel Santos neuer Präsident des Landes. Santos will die Politik seines populären Vorgängers fortsetzen.</p>
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Bildung
<p>Das Schuljahr in Kolumbien dauert von Februar bis November. Für den Besuch von öffentlichen Schulen muss Schulgeld gezahlt werden. Jedoch sind die Kosten niedriger als für Privatschulen. In den Städten sind die Schulen meistens überfüllt. In ländlichen Gegenden sind die Einrichtungen unzureichend, Lehrer erscheinen häufig nicht zum Unterricht.<br /><br />Die Hälfte der Menschen Kolumbiens sind arm. Die gute wirtschaftliche Entwicklung des Landes kommt kaum bei ihnen an, vor allem gilt das für die Landbevölkerung. Oft bleibt den Kindern nichts anderes übrig, als mit harter Arbeit zum Einkommen der Familie beizutragen, statt zur Schule zu gehen. <br /><br />In fast allen grossen Städten des Landes gibt es Universitäten. Aber die staatlichen Universitäten sind überfüllt und Privatuniversitäten teuer. Die meisten armen Menschen haben keinen Zugang dazu.</p>
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Religion
<p>Laut Verfassung gibt es keine offizielle Kirche oder Religion, doch sie ergänzt, dass der Staat „nicht atheistisch oder agnostisch ist, noch gleichgültig gegenüber der religiösen Überzeugung der Kolumbianer“. Einige interpretieren dies so, dass der Staat inoffiziell die Position der Katholischen Kirche privilegiert, die bis 1991 offizielle Konfession des Landes war.<br /><br />Die Verfassung erkennt das Recht der Eltern an, die religiöse Unterweisung für ihre Kinder frei zu wählen. Sie legt ausserdem fest, dass kein Schüler zu religiösem Unterricht in öffentlichen Schulen gezwungen werden soll. Die Katholische Kirche und andere religiöse Gruppen können den Schülern, die dies wünschen, Religionsunterricht an öffentlichen Schulen anbieten oder kirchliche Schulen gründen. Die Katholische Kirche hat eine besondere Vereinbarung mit der Regierung getroffen, für Schulbildung in ländlichen Gegenden zu sorgen, die keine staatlichen Schulen haben.</p>
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Kunst und Musik
<p>Kolumbien hat einige ausgezeichnete Schriftsteller hervorgebracht, der bekannteste wohl Gabriel Garcia Marquez, der 1982 den Nobelpreis für Literatur erhielt. <br />Eine Redensart des Landes lautet: „Es kommen 200 Poeten auf 100 Einwohner in Kolumbien!“<br /><br />Kolumbien ist auch bekannt für international gefeierte Maler und Bildhauer wie Fernando Botero und Alejandro Obregon. Das Land besitzt viele Kunstmuseen und Studios und Beispiele hervorragender Architektur. Volks- und alte indianische Kultur bereichern ausserdem die Vielfalt von Kunst und Handwerk.<br /><br />Folkloristische Musik und Tänze, Oper und klassische Musik, moderner Pop und Jazz sind populär. Sänger wie Carlos Vives, Shakira und Juanes sind auch über Kolumbien hinaus bekannt.</p>
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Feiertage und Feste
<p>Unabhängigkeitstag, 20. Juli: wird mit Paraden gefeiert<br />Tag der Befreiung (Batalla de Boyacá), 7. August: kolumbianischer Unabhängigkeitstag<br />Weihnachten, 25. Dezember: In evangelischen Familien schenken Eltern ihren Kindern während eines speziellen Weihnachtsessens die Geschenke. Zu diesem Essen gehört eine spezielle Vanillesosse namens Natilla und Donuts, genannt Buñuelos, zusammen mit anderem süssen Essen.</p>
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Sport und Freizeit
<p>Fussball ist der Hauptsport Kolumbiens, mit Ligaspielen während des ganzen Jahres. Fussballer wie Carlos Valderrama wurden durch die Teilnahme Kolumbiens an den Weltmeisterschaften international bekannt. <br />Auch Tennis ist populär; die meisten Hotels haben Tennisplätze. Bergsteigen kann man östlich von Santa Marta, auf Höhen von bis zu 5.800 Metern. Gute Skigebiete finden sich an den Hängen des Nevado del Ruiz (5.400 m), 50 Kilometer von Manizales entfernt. Ein grosses Radrennen, die Tour von Kolumbien, findet jeden März und April statt. Boxen und Stierkämpfe (letztere in Bogotá, Cali, Medellín, Manizales und Cartagena) sind ausserdem populäre Sportarten. Golfclubs erlauben Besuchern, ihre Anlagen zu benutzen.</p>
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Landesübliche Speisen
<p>Die kolumbianische Küche umfasst viel Reis, Geflügel, Bohnen und Früchte.<br /><br /><b>Fruchtsaft<br /></b>In Kolumbien wird Fruchtsaft aus jeder Frucht gemacht, wie der Wassermelone, Cantaloupe-Melone, Ananas und Papaya. Die Säfte werden serviert mit einer "Plato Typical" (typischen Platte), welche Schwein oder Rind, Reis und Kartoffeln, Guacamole und Früchte beinhaltet.</p>
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Begrüssungen
<p>¿Cómo le va? (Wie geht es?) <br />¿Cómo estás? (Wie geht es Ihnen?) <br />Buenos dias (Guten Tag)</p>
Fakten zu Kolumbien
Bevölkerung | 52 Millionen |
Hauptstadt | Bogotá |
Sprache | Spanisch |
Religion | 90% katholisch 10% andere (darunter eine wachsende Zahl evangelischer Christen) |
Quellen 2015: The World Factbook, Auswärtiges Amt